Unvoreingenommen kann ich an diese Review wohl nicht herangehen, aber wer kann das schon jemals wirklich von sich behaupten...? Bereits seit ich vor einigen Jahren das erste Mal Bilder von Read Only Memories zu sehen bekam, hatte ich mich augenblicklich in den charmanten Stil der Visual Novel verliebt. Obwohl ich dem Visual Novel Genre generell sehr zugeneigt bin, ermüdet selbst mich zuweilen der typisch japanische Animestil ein wenig und ich sehne mich nach frischem Wind im Genre. Genau den bringt nun zum Glück 2064: Read Only Memories und es lässt die Grenzen zwischen Adventure und VN erfolgreich verschmelzen.
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Aber worum geht es eigentlich? Ihr lebt im Neo San-Francisco des Jahres 2064 als mäßig erfolgreicher Journalist und testet gerade ein neues Paar Kopfhörer um eure nächste Miete bezahlen zu können, als ein kleiner Roboter in eurem Apartment auftaucht. Schnell zeigt sich, dass dieses Modell, "originellerweise" Turing genannt, über weit mehr Intelligenz verfügt, als der handelsübliche Handelsroboter und das ist noch untertrieben. Turing scheint der erste seiner Art mit einer tatsächlichen KI zu sein. Der kleine Eindringling bittet euch darum, mit ihm nach seinem Erbauer, seinem "Vater" zu suchen, einem alten Bekannten von euch, der in der letzten Nacht überfallen und entführt wurde. Widerwillig oder bereitwillig - das hängt von euren Entscheidungen ab - begleitet ihr Turing und so beginnt ein spannendes Krimi-Abenteuer, in dessen Laufe ihr viele neue Freunde und Feinde kennen lernt.
---------------Eine Sache die in Read Only Memories besonders groß geschrieben wird, ist Offenheit im Umgang mit Sexualität und Zugehörigkeit. Kein Wunder, denn Entwickler Matt Conn hat sich bereits als Gründer von GaymerX einen Namen gemacht. Das fängt schon bei der Wahl eures eigenen Charakters an, der entweder männlich, weiblich oder beides sein kann. Auf eurer Weise trefft ihr Menschen, die so ziemlich jedem Geschlecht, jeder sexuellen Gesinnung und einer neuen Art namens "Hybriden" angehören. Und welcher Ort wäre dafür besser als San Francisco?? Read Only Memories geht sehr vorbildlich mit diesen sensiblen Themen um und da Homosexualität, Transsexualität und Hautfarbe im Jahr 2064 längst kein Thema mehr sind, nutzt das Spiel die Hybriden-Thematik als seine eigene Methode, mit den schwierigen Themen von Akzeptanz in der Zukunft umzugehen. So wurde ich recht früh im Spiel dazu verführt, Witze über eine Dame mit Katzenohren zu machen, noch bevor ich verstand, dass diese tatsächlich echt waren. Meine Beziehung mit diesem Charakter wurde von dort an um einiges schwieriger.
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Fazit: 2064: Read Only Memories hat alles, was ich in einer guten Visual Novel erwarte und noch viel mehr. Es ist vielseitig, charmant, spannend und lässt euch viele Dialogoptionen, die tatsächlich einen Unterschied machen können. Die anderen Charaktere, ganz besonders der kleine Roboter Turing werden euch schnell ans Herz wachsen und ihr werdet es zu eurer persönlichen Aufgabe machen, sie nicht zu enttäuschen. Auch die Freiheiten, auf der Karte herumzureisen und zusätzliche Dialoge zu führen, sind in Visual Novels nicht unbedingt üblich und bringen weitere Pluspunkte. Sowohl Fans von Point and Click Adventures, als auch Visual Novel Spieler sollten einen Blick auf Read Only Memories werfen! - 90%
Die Bilder in diesem Post stammen von der Offiziellen Website unter readonlymemori.es
Vielen Dank an MidBoss und das PR Team von Spoke&Wheel Strategy, die uns einen Review Code für 2064: Read Only Memories zur Verfügung gestellt haben.
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